Das sind wir: Der Büchelshof

Landwirtschaft
seit 1387

Unsere Chronik

1387

Erstmals wird erwähnt, dass an dieser Hofstelle in der Binnenheide Landwirtschaft betrieben wird.

Im Krieg wurden die Gebäude verlassen, die wüst liegenden Ländereien wurden 1641 an Bauern verpachtet, die ihre Höfe nicht verlassen haben, um den Lieferverpflichtungen ggü. der hessischen Garnison in Calcar mit 2 Schepel Roggen nachzukommen.

Gegen 1678 gehörte der Hof wohl kurze Zeit zu Schloss Wissen, wie aus einer Auflistung hervorgeht.

1733

Gerhard Motten wurde Eigentümer des Hofes, welcher zu diesem Zeitpunkt aus drei Gebäuden besteht.

Sein Sohn Jacob Motten folgte ihm 1740, der mit Johanna Benthums verheiratet war.

Deren Tochter Maria heiratete 1770 Engelbert Baumeesters.

Zu diesem Zeitpunkt war der Betrieb 48 Morgen (12 ha) groß und Eigentum der Familie Engelbert Boumeisters.

1818

Tochter Johanna Catharina heiratete den Landwirte Jakob Mott und übernahm im selben Jahr den Hof. Schon bald wurde ihr Sohn Johann Heinrich geboren.

Nach dem frühen Tod von Johanna Catharina  ging der gesamte Betrieb 1882 auf ihren Mann Jakob Mott über. Dieser heiratete später Anna Maria Kerssenboom, aus deren Ehe gingen 8 Kinder hervor.

Die Hofgebäude wurden von 1837 bis 1847 vergrößert, so wie sie heute noch bestehen.

50 Morgen (12,5 ha) Land wurde 1840 von Jakob Mott bewirtschaftet.  Zur Arbeitserleichterung waren 4 Knechte und 3 Mägde auf dem Hof beschäftigt.

1870

Wurde der Hof an Arnold Mott übergeben, der diesen mit seiner Frau Maria Gertrud Tokath bewirtschaftet. Von deren sieben Kinder, wurden drei Ordensschwestern.

Nach dem Tod von Arnold Mott 1897 führte seine Frau zusammen mit den Kindern den Hof weiter.

Unser Urgroßvater Heinrich Jacob Mott übernahm 1920 mit Maria Aldenhoff den Hof und vergrößerte ihn bis 1945 auf 53 ha.

1948 – 1953

Der Kuhstall bekam einen neuen Dachstuhl. Holzdecken wurden in den Ställen durch Betondecken ersetzt.
Durch die inflationäre Reichsmark erfolgte die Zahlung 1948 noch vor der Währungsreform mit 2 Kühen.

Einen Tag nach der Geburt unseres Vaters im Jahr 1949 wurde der erste Schlepper, ein Lanz Bulldog, angeschafft. (Unser Opa verbrachte sehr viel Zeit an diesem Tag damit, Trecker fahren zu lernen.

Der erste Unimog fuhr 1953 auf den Hof, unser Vater ist heute noch Unimog Fan, ihr seht ihn regelmäßig damit herumfahren, z. B. Schweine liefern und auf historischen Treckertreffen.

1961

Übernahm unser Großvater Heinrich Mott den Hof, den er zusammen mit zwei Angestellten und unserer Großmutter Helene Cleven bewirtschaftete.  Zudem boten sie regelmäßig auf dem Wochenmarkt frische, hofeigene Produkte wie z. B. Spargel, Kartoffeln und Eier an und belieferten Privatkunden im Ruhrgebiet bis vor die Haustüre.

Das letzte Arbeitspferd, das Kaltblut Olga, wurde 1963 durch den Geräteträger, den wir heute noch nutzen, ersetzt.

Auf dem Hof befanden sich danach noch ein Reit- und Arbeitspferd, ein Schimmel (welcher unseren Vater so abgeworfen hat, dass nur sein Bruder Paul weiter reiten lernte) außerdem die Reitpferde Anuschka und Narkona, welche von unserem Onkel Paul sehr erfolgreich auf Turnieren geritten wurden.

Der Kuhstall wurde 1970 von 27 Plätzen auf 50 als Anbindestall erweitert und ein neuer Kälberstall ausgebaut. Bis zu diesem Jahr wurden die Kühe von Melkern gemolken. Ab diesem Zeitpunkt molken die Geschwister Heinz und Paul zusammen mit dem Angestellten Ewald Kempke.

Im gleichen Jahr wurde das Marktgeschäft aufgegeben. 1978 folgte dann  die Aufgabe des Lieferdienstes an Haushalte im Ruhrgebiet und Verkauf des Kundenstamms an den Spargel- und Erdbeerhof Baumanns in Kevelaer.

Der Schweinestall wurde 1976 vom Strohstall auf Teilspalten umgebaut.

1980

Der Büchelshof wurde mit 50 Kühen, 300 Mastschweinen, 48 ha Land und 4 ha Wald an unseren Vater Heinz Mott übergeben. Dieser entwickelte ihn stets mit modernster Technik weiter. 

So wurde 1984 eine Maschinenhalle gebaut, die im Laufe der Zeit zu Kälberstall, Getreide/Strohlager, Werkstatt sowie Milchkammer umgenutzt wurde.

Ein seltenes Jubiläum wurde 1985 in der Binnenheide gefeiert: Jakob „Kobes„  Lenßen, (wir Kinder nannten ihn immer Okko, da wir es anders nicht aussprechen konnten), ist 70 Jahre Knecht auf dem Hof.

1992 erfolgte der Umbau der Scheune zum Kuhstall als Boxenlaufstall mit 70 Liegeboxen.
Im Anschluss daran wurde 1993 der alte Kuhstall zum Schweinemaststall mit 320 Liegeplätzen umgebaut.
Eine weitere Maschinenhalle entstand 2007 inkl. Umnutzung 2011 zum Kuhstall mit 2 Lely Melkrobotern.
In diesem Zeitraum gründeten Vater und Sohn die Mott GbR und bauten 2010 einen zusätzlichen Güllebehälter.

2020

Die Geschwister Mott GbR wurde gegründet, welche die Direktvermarktung sowie die Bauernhoferlebnispädagogik verantwortet. 

Rainer Mott übernahm 2021 den Büchelshof in 6. Generation mit 130 ha Land (davon 73 ha Eigentum), sowie 8 ha Brach- und Waldfläche. 100 Kälber und Rinder lebten zu diesem Zeitpunkt als Nachzucht auf dem Hof, zusammen mit 590 Mastschweinen und 120 Hühnern.
Den 130 Kühen wurde ab diesem Sommer wieder Weidegang ermöglicht.
Der Hofladen inkl. Eisautomat wurde eröffnet. Eine Kooperation mit einer Eisdiele im Nachbarort entstand, die aus unserer Milch das Kevelaerer Landeis herstellt. Dieses ist seitdem sowohl in unserem Hofladen, als auch bei weiteren Direktvermarkter und Online-Bauernmärkten erhältlich. Aus unseren Freilandeiern wurden in diesem Jahr erstmals hausgemachte Nudeln hergestellt.

Die ersten Jahreszeiten starteten 2022, Kindergärten und Offene Ganztagsgruppen erlebten seitdem ebenso wie Junggesellenabschiede und Betriebsausflüge den Büchelshof hautnah.
Eine Abholstation wurde aufgestellt, seitdem können Produkte vorbestellt und der Einkauf rund um die Uhr erledigt werden.

Aktuell

Rainer Mott baut zusammen mit einem Auszubildenden und mit Hilfe unserer Eltern das Futter (Mais, Getreide und Gras) für unsere Tiere, als auch Zuckerrüben und Gras zur Grassamenvermehrung an. Selbstverständlich sind für uns Blüh- und Schonstreifen. Den Strom, den unsere Photovoltaikanlagen produzieren, verwenden wir zu großen Teilen selbst für die Ställe und Kühlungen, … darüber hinaus werden noch 90.000 kWh ins Stromnetz eingespeist.

Hühner hat es auf dem Büchelhof ebenfalls schon immer gegeben. Unsere Großeltern sind mit den Eiern noch zum Markt und zu Stammkunden nach Duisburg gefahren. Nach Aufgabe des Marktgeschäftes wurde lange Zeit nur eine handvoll Hühner für den Eigenbedarf gehalten. Durch die starke Nachfrage aus der Kundschaft, wuchs unsere Hühnerschar seitdem auf 120 Stück  heran, die exzellente Qualität in Freilandhaltung sprach sich schnell herum.